10. Oktober 2024, Equal Payday im Bezirk Vöcklabruck | Ab heute arbeiten Frauen gratis! – Damit muss Schluss sein!
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit muss endlich Wirklichkeit werden. Am 1. November 2024 ist Equal Pay Day in Österreich. Im Schnitt verdienen Frauen in Österreich 16,6 Prozent weniger als Männer. Das heißt Frauen arbeiten bis Jahresende im Vergleich zu Männern 61 Tage gratis. Das muss sich ändern!
In Oberösterreich sieht es sogar noch düsterer aus. Frauen arbeiten hier quasi ab 17. Oktober 2024 bis Jahresende unbezahlt. Das ergibt ein durchschnittliches Lohnminus von 20,7 % Vergleich zu den Männern. „Wir wollen endlich einen großen Sprung vorwärts machen. Die Lohnschere muss sich ganz schließen, und zwar rasch!“ fordert BRin und BGMin Bettina Lancaster (Steinbach am Ziehberg/ Bezirk Kirchdorf) in aller Deutlichkeit.
In dieselbe Kerbe schlägt auch die Vorsitzende der SPÖ Frauen aus dem Bezirk Vöcklabruck GVin Silvia Helml (Ottnang am Hausruck): „Ab dem 10. Oktober 2024 arbeiten die Frauen im Bezirk bis Jahresende demnach kostenlos. Der Lohnunterschied von 22,6% im Bezirk Vöcklabruck ist nicht nur unfair, sondern gelinde ausgedrückt einfach beschämend!“
Lohntransparenz jetzt!
Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit ist in Österreich Gesetz. Ob das Gesetz auch eingehalten wird, ist schwierig zu überprüfen. Um das Gehalt wird in Österreich ein großes Geheimnis gemacht. Daher ist es für Frauen schwer zu beurteilen, ob sie gerecht entlohnt werden. Dafür braucht es Lohntransparenz.
Island hat vorgezeigt, wie es gehen kann. Unternehmen müssen dort nachweisen, dass sie ihre Mitarbeiter*innen für gleichwertige Arbeit gleich bezahlen und alle drei Jahre hierfür ein Zertifikat erwerben. Was die Rechtsdurchsetzung erleichtert: Nicht die Arbeitnehmer*innen müssen beweisen, dass sie rein aufgrund ihres Geschlechtes schlechter bezahlt werden als Kolleg*innen, sondern die Arbeitgeber*innen müssen belegen, warum sie Mitarbeiter*innen unterschiedlich entlohnen. In Europa hat Europaabgeordnete Evelyn Regner die EU-Lohntransparenzrichtlinie durchgesetzt. Bis spätestens 2026 werden Unternehmen in der EU verpflichtet, Informationen offenzulegen, mit denen Arbeitnehmer*innen ihre Gehälter vergleichen und Unterschiede aufdecken können. „Wir brauchen dringend Lohntransparenz, und zwar jetzt!“, fordert SPÖ Bezirksfrauenvorsitzende Helml vehement.
Frauen am Arbeitsmarkt stärken.
Um Frauen im Berufsleben zu stärken braucht es einen guten Mix aus Maßnahmen. Wichtig sind neben gezielten Initiativen im Betrieb gute Ausbildungsprogramme in der Region sowie individuelle Beratung sowohl beim Berufseinstieg wie auch beim Umstieg in andere Berufssparten. Gerade jetzt, wo die Arbeitslosigkeit wieder steigt, hat das Arbeitsmarktservice eine besonders wichtige Aufgabe. „Bei Frauenprojekten des AMS darf auf keinen Fall der Sparstift angesetzt werden! Im Gegenteil mit gezielten Frauenprogramme sollen mehr Möglichkeiten geschaffen werden.“, unterstreicht auch die SPÖ Bezirksparteivorsitzende LAbg. Doris Margreiter die wertvolle und essenzielle Arbeit des AMS in diesem Bereich.
Rechtsanspruch auf Kinderbildung.
Die SPÖ kämpft für einen Rechtsanspruch auf einen gratis ganztägigen Kinderbildungsplatz ab dem 1. Lebensjahr und damit verbunden für weniger Schließtage und längere Öffnungszeiten, für kleinere Kindergartengruppen, eine Personaloffensive und bessere Entlohnung für Elementarpädagog*innen. Jedes Kind soll in der Wohnumgebung einen ganztägigen Kinderbildungsplatz haben. Es müssen in ganz Österreich die gleichen Standards und Bedingungen herrschen.
Zahlen und Daten
Equal Pay Day Bund:
1. November 2024, Lohnunterschied 16,6 %, 61 Tage gratis.
Equal Pay Day Oberösterreich:
17. Oktober 2024, Lohnunterschied 20,7 %, 76 Tage gratis.
Equal Pay Day Bezirk Vöcklabruck:
10. Oktober 2024, Lohnunterschied 22,6 %, 83 Tage gratis.
