Gedenkveranstaltung zum 12. Februar 1934 in Holzleithen
SPÖ Vöcklabruck stellt den Erhalt der Demokratie in den Mittelpunkt ihrer Gedenkveranstaltungen
Bereits zum 86. Mal jähren sich die Ereignisse rund um den 12. Februar 1934. Die Werte, die damals auf dem Spiel standen, müssen heute noch um jeden Preis beschützt werden. Denn: Freiheit und Demokratie sind auch im 21. Jahrhundert keine Selbstverständlichkeit. „Wir müssen wachsam sein und unsere Demokratie jeden Tag aufs Neue verteidigen“ ruft Doris Margreiter, Bezirksvorsitzende der SPÖ Vöcklabruck im Rahmen einer Gedenkveranstaltung am 14. Februar in Holzleithen auf. „Wenn sich nur mehr jene Menschen an demokratischen Prozessen beteiligen, die ökonomisch bessergestellt sind, dann müssen wir handeln. Denn im Umkehrschluss bedeutet dies, dass sich jene Menschen, die eine starke Stimme und eine Fürsprecherin brauchen, immer weiter von der demokratischen Teilhabe zurückziehen. Als SPÖ Vöcklabruck werden wir dafür eintreten, dass auch die schwächsten in unserer Gesellschaft eine starke Stimme haben.“ so Margreiter weiter.
Auch der Vorsitzende der oberösterreichischen Freiheitskämpfer, Samuel Puttinger, findet klare Worte anlässlich des Gedenktages: „Der Widerstand 1934 war notwendig, weil der Faschismus alle demokratischen Spielregeln ignoriert hat.“ Nach der Ausschaltung des Parlaments am 4. März 1933 durch Engelbert Dollfuß konnte man in Österreich nicht mehr von einer Demokratie sprechen. Zudem stand die Zerschlagung der Sozialdemokratie an der Tagesordnung: Während der Schutzbund behördlich verboten wurde, erhielt die Heimwehr den Status einer Notpolizei. Am 12. Februar 1934 fielen dann schließlich die ersten Schüsse im Österreichischen Bürgerkrieg. Der Schauplatz: Neben dem Hotel Schiff in Linz gab es auch an anderen Orten in Oberösterreich heftige Auseinandersetzungen zwischen Heimwehr und Schutzbund. Im Arbeiterheim in Holzleithen, wurden vier Schutzbund-Sanitäter standrechtlich erschossen. „Es ist unsere Aufgabe, dass die Erinnerung an die damalige Zeit erhalten bleibt. Sei es durch Gespräche mit den Menschen, Gedenkveranstaltungen oder politischer Bildung“, so Puttinger.
Gedenkrede von NR Michael Seemayer
Im Rahmen der Gedenkfeierlichkeiten beim ehemaligen Arbeiterheim in Holzleiten, erinnerte NR Michael Seemayer an die hier gefallenen Mitglieder des Schutzbundes. „Ihre Namen sollen uns eine ewige Mahnung sein. Sie sind es, die für Freiheit und Demokratie ihr Leben lassen mussten“. Seemayer schlug aber auch eine Brücke zu den jüngsten politischen Geschehnissen „Gerade in einer Zeit in der Sündenböcke geschaffen werden, einer Zeit in der kritische Medien verunglimpft werden und Message-Control mehr zählt als objektive Berichterstattung, braucht es eine starke Zivilgesellschaft und eine starke Sozialdemokratie. Wir müssen wachsam sein und unsere Demokratie täglich aufs Neue beschützen und verteidigen.“